Wissenswertes

Hier finden Sie Informationen zum Ablauf einer Magenspiegelung und einer Dickdarmspiegelung.

Ausdrücklich wird jedoch darauf hingewiesen, dass zugunsten eines besseren Überblicks und der besseren Verständlichkeit auf Details verzichtet wurde. Ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch bzw. eine Aufklärung vor der Untersuchung werden dadurch nicht ersetzt.

Wissenswertes zur Magen- und Darmspiegelung (Endoskopie)

Magenspiegelung (Gastroskopie)

Bei einer Magenspiegelung (Gastroskopie) werden die Speiseröhre, Magen und der obere Teil des Zwölffingerdarms begutachtet. Üblicherweise dauert die Untersuchung weniger als zehn Minuten. Dabei ist es üblich, dass die Patienten eine Medikation zum Schlafen erhalten (Sedierung) und daher von der Untersuchung kaum etwas mitbekommen („sanfte Magenspiegelung“). Viele Patienten nehmen diese Möglichkeit in Anspruch (natürlich kann man auch darauf verzichten).

Während der Untersuchung fotografiert der Arzt alle eingesehenen Bereiche. Diese Fotos sind dann üblicherweise Teil des Befundes. Routinemäßig werden im Magen zwei Doppelbiopsien (Entnahme von Gewebeproben) entnommen (im Antrum und Corpus ventriculi). Bei Bedarf werden zusätzlich auffällige Areale biopsiert. Die Entnahme der Biopsie spürt der Patient nicht, sie liefert jedoch oft aufschlussreiche Informationen für die Diagnostik. In vielen Fällen kann die Ursache einer Magenentzündung (Gastritis) erst mittels der Biopsie geklärt werden. Das Ergebnis der Biopsie liegt einige Tage nach der Untersuchung vor.

Risiken der Magenspiegelung: Vor jeder Magenspiegelung bedarf es zeitgerecht eines ausführlichen Aufklärungsgespräches über den Eingriff und die Risiken.

Vorbereitung zur Magenspiegelung: Für die Untersuchung muss der Patient nüchtern sein, d.h. zumindest sechs Stunden keine feste Nahrung und zumindest drei Stunden keine Flüssigkeiten. Unmittelbar vor der Untersuchung wird der Rachen des Patienten mit einem Xylocain Pumpspray betäubt. Außerdem bekommt der Patient einen Zugang zur Applikation der Sedierung (üblicherweise wird dazu Propofol verwendet).

Nach der Magenspiegelung: Bei der Verwendung einer Sedierung muss sich der Patient nach der Untersuchung noch ca. eine Stunde ausschlafen. Erst dann darf er nach Hause gehen. Auch Trinken oder Essen ist erst erlaubt/möglich, wenn die Rachenbetäubung nachgelassen hat und die Sedierung vollständig abgeklungen ist (mindestens eine Stunde). Der Patient darf nach Erhalt einer Sedierung für 24 Stunden kein Fahrzeug lenken.

Dickdarmspiegelung (Coloskopie)

Bei der Dickdarmspiegelung (Coloskopie) wird der gesamte Dickdarm untersucht. Bei Bedarf kann der Arzt auch in das letzte Stück des Dünndarms eingehen und dieses begutachten (terminales Ileum). Gewebeproben werden bei der Dickdarmspiegelung nur bei entsprechender Fragestellung entnommen (z.B. chronischer Durchfall). Die Untersuchung dauert üblicherweise etwa 20-30 Minuten, kann aber von Patient zu Patient variieren. So dauert eine Untersuchung länger wenn Polypen abgetragen werden (Polypektomie). Die Dickdarmspiegelung wird als sogenannte „sanfte“ Coloskopie durchgeführt. Das heißt, der Patient erhält eine Medikation zum Schlafen (Sedierung) und bekommt daher von der Untersuchung kaum etwas mit. Mehr als 90 Prozent der Patienten nehmen diese Möglichkeit in Anspruch (wenige Patienten verzichten auf ausdrücklichen Wunsch).

Risiken der Dickdarmspiegelung: Vor jeder Dickdarmspiegelung bedarf es zeitgerecht eines ausführlichen Aufklärungsgespräches über den Eingriff und die Risiken.

Vorbereitung zur Dickdarmspiegelung: Zumindest drei Tage vor der Untersuchung dürfen keine Vollkornprodukte und kein faserreiches Gemüse bzw. kernhaltiges Obst gegessen werden, um eine Verstopfung des Endoskops zu vermeiden (z.B. Weintrauben oder Kiwi).

Am Nachmittag des Vortages vor der Untersuchung müssen mindestens drei Liter Darmspüllösung getrunken werden. Zusätzlich sollten zwei bis drei Liter Tee oder Wasser getrunken werden. Am Abend vor der Untersuchung darf klare Suppe gegessen werden.

Am Morgen des Untersuchungstages muss ein Liter Darmspüllösung und zusätzlich Tee getrunken werden. Der Stuhlgang sollte dann wässrig und nur mehr leicht gefärbt sein. Die Einhaltung dieser Maßnahmen zur Vorbereitung ist notwendig, um eine genaue Beurteilung der Schleimhaut zu ermöglichen. Auch ist das Risiko von Komplikationen bei guter Vorbereitung deutlich geringer (bessere Übersicht). Sollten der Patient regelmäßig Medikamente einnehmen, so können diese auch am Tag der Untersuchung unverändert eingenommen werden. Die Einnahme von Antidiabetika oder der Antibabypille sollte vorher mit dem Arzt besprochen werden.

Vorsorgeuntersuchung (Vorsorgecoloskopie)

Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) entwickelt sich aus ursprünglich gutartigen Polypen, wobei diese Veränderung über mehrere Jahre in gut definierten Schritten abläuft. Daher ist die Früherkennung dieser Polypen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ein sehr wichtiger Schritt zur Vermeidung des Dickdarmkrebses, da diese noch gutartigen Vorläuferstadien im Rahmen der Dickdarmspiegelung abgetragen werden können. Es wird daher empfohlen sich ab dem 50. Lebensjahr alle 5-7 Jahre einer Vorsorgecoloskopie zu unterziehen. Außerdem sollte ab dem 40. Lebensjahr im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung der Test auf verstecktes Blut im Stuhl durchgeführt werden.

Wissenswertes zu ausgewählten Erkrankungen von Magen, Darm, Leber und Bauchspeicheldrüse

Magenentzündung (Gastritis)

Viele Menschen leiden zumindest einmal im Leben an einer Magenentzündung (Gastritis). Eine Magenentzündung kann viele Ursachen haben. Mehr als 90 Prozent der Patienten leiden an einer der drei häufigsten Formen, nämlich der A-, B- oder C-Gastritis. Die A-Gastritis – das „A“ steht für Autoimmunerkrankung – ist die seltenste Form, während die B-Gastritis oder bakterielle Gastritis am häufigsten auftritt. Nachdem die Medizin fälschlicherweise lange Zeit der Meinung war, dass im sauren Magen keine Bakterien überleben können, haben in den 1980er Jahren zwei Australier das Helicobacter pylori entdeckt und dafür auch 2005 den Nobelpreis für Medizin erhalten. Diese Entdeckung hat die Therapie der Magenentzündung und ihrer Komplikationen (vor allem der Ulkuserkrankung) revolutioniert. Die Diagnose kann invasiv (mittels Magenspiegelung mit Biopsie) oder nicht invasiv mittels Atem- oder Stuhltest erfolgen. Zur Behandlung stehen heute Antibiotika (die sogenannte Eradikation) zur Verfügung. Komplizierend wirken sich allerdings zahlreiche Resistenzen aus. Hier kann der Spezialist auf spezielle Antibiotikakombinationen oder besondere Formen der Antibiotikaeinnahme (serielle Einnahme) zurückgreifen. Weiters besteht die Möglichkeit bei der Magenspiegelung mit Hilfe einer Gewebeprobe eine Bakterienkultur anzulegen und in Folge das Resistenzverhalten gegenüber bestimmten Antibiotika auszutesten.

Die C-Gastritis oder chemisch-toxische Gastritis kann durch Medikamente oder galligen Reflux bedingt sein. Insbesondere bestimmte Schmerzmittel bergen bei fehlenden Schutzmaßnahmen entsprechend den Richtlinien das Risiko einer Gastritis- oder Ulkuserkrankung.

Durchfall (Diarrhoe)

Wie auch bei anderen Erkrankungen wird beim Durchfall eine akute Form (Dauer weniger als 4 Wochen) von einer chronischen Form (Dauer mehr als 4 Wochen) unterschieden. Die Ursache einer akuten Diarrhoe ist oft eine Infektion, die zum Beispiel durch verdorbene Nahrungsmittel, einen Auslandsaufenthalt oder die Einnahme von Antibiotika hervorgerufen wird.

Wenn bei der chronischen Durchfallserkrankung eine Infektion ausgeschlossen werden konnte, wird in Folge die entzündliche Diarrhoe (Chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED) also M. Crohn und Colitis ulcerosa) von der nicht-entzündlichen Form unterschieden. Mit entsprechender Diagnostik lassen sich hier z.B. Laktose- und Fruktosemalabsorption, Bacterial overgrowth, Zöliakie, Tumore, Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse, Medikamente (inkl. Laxantien) oder das Reizdarmsyndrom unterscheiden.

Abklärung erhöhter Leberwerte

Für die Beurteilung von Lebererkrankungen werden eine Reihe von Parametern herangezogen, wobei in erster Linie folgende Werte genannt werden müssen: die Transaminasen GOT (auch als AST bezeichnet) und GPT (auch als ALT bezeichnet) sowie die Cholestaseparameter GGT und AP. Weiters Lebersyntheseparameter wie Albumin oder NT (Normotest; auch Prothrombinzeit oder Quickwert). Auch eine Erhöhung des Bilirubin kann in einer Lebererkrankung begründet sein. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Parameter, die nicht routinemäßig erhoben werden, sondern erst bei konkretem Verdacht bestimmt werden. Ergänzt wird die Diagnostik durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall der Leber, CT (Computerthomographie) oder MR (Magnetresonanzthomographie). In manchen Fällen wird zur weiteren Abklärung auch eine Leberbiopsie durchgeführt.

In vielen Fällen liegt die Ursache einer Erhöhung (oder Verringerung) eines oder mehrerer der genannten Parameter in einer Lebererkrankung. Allerdings können auch Erkrankungen anderer Organe diese Parameter beeinflussen. Beispiele für Lebererkrankungen, die mit einer Veränderung der genannten Werte einhergehen können, sind Hepatitis B, Hepatitis C, die Fettleber bedingt durch Alkohol (ASH), Diabetes oder Adipositas (NASH). Seltener sind Lebererkrankungen wie die Autoimmunhepatitis (AIH), die primär biliäre Zirrhose (PBC), die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) oder Speichererkrankungen wie Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) oder M. Wilson (Kupferspeicherkrankheit). Darüber hinaus können Medikamente einen toxischen Schaden der Leber verursachen. Neben dem Hepatitis B und Hepatitis C Virus, die eine chronische Entzündung der Leber verursachen können, gibt es noch weitere Viren (z.B. EBV, CMV) die für eine Leberentzündung (Hepatitis) verantwortlich sein können.

Auch Erkrankungen anderer Organe können zu einer Veränderungen der Leberwerte führen. Zu erwähnen sind hier beispielsweise die Rechtsherzinsuffizienz (Herzerkrankung), aber auch Schilddrüsenerkrankungen, Muskelerkrankungen oder die Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen). Auch ein Kreislaufschock kann zu einer massiven Veränderung der „Leberwerte“ führen. Aufgrund dieser großen Zahl an Ursachen für veränderte Leberwerte, empfiehlt sich die Abklärung sowie die allenfalls notwendige Therapie durch einen Leberexperten.

Leberzirrhose

Eine Leberzirrhose zu haben bedeutet eine Zerstörung der normalen Leberarchitektur mit einer Vermehrung des Bindegewebes (Fibrose), Ausbildung von bindegewebigen Septen und Regeneratknoten. Die Ursache einer Leberzirrhose kann vor allem in chronischem Alkoholkonsum, der chronischem Hepatitis B oder Hepatitis C und der sogenannten Nicht-alkoholischen Steatohepatitis (NASH) bedingt sein. Darüber hinaus gibt es seltenere Erkrankungen wie zum Beispiel Autoimmunhepatitis, Primär biliäre Zirrhose, primär sklerosierende Cholangitis oder Speicherkrankheiten wie Hämochromatose und M. Wilson (und viele weitere Erkrankungen).

Im Rahmen der Erkrankung zeigen sich zahlreiche Symptome, wobei anfangs unspezifische Zeichen wie Müdigkeit und Leistungsminderung auffallen. Später kommen dann bestimmte Veränderungen der Haut hinzu; bei fortgeschrittener Erkrankung Bauchwasser (Aszites), Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) mit der Gefahr einer Blutung oder die sogenannte hepatische Encephalopathie in all ihren Ausprägungen (Müdigkeit, Störungen des Biorhythmus, Verwirrtheit bis hin zum Koma). Im Rahmen der Therapie gilt es die ursächliche Erkrankung zu behandeln sowie Komplikationen zu managen. Eine Lebertransplantation stellt die ultima ratio dar.

Aufgrund des Risikos der Entstehung eines Leberkrebses (Hepatozelluläres Karzinom) ist die Aufnahme in ein Früherkennungsprogramm notwendig.

Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom [HCC])

Das Hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist weltweit der fünfthäufigste Tumor. Allerdings ist die weltweite Verteilung stark unterschiedlich. So sind die Inzidenzzahlen in Europa wesentlich geringer als in Südostasien oder bestimmten Gebieten Afrikas. In den letzten Jahren ändert sich dies jedoch: Während die Zahlen in Südostasien aufgrund von Impfaktionen sinken, wird gerade in Westeuropa und den USA ein signifikanter Anstieg der Häufigkeit verzeichnet.

Mehr als 90 Prozent der Lebertumore entstehen in einer Leberzirrhose. Diese Patienten bergen daher ein spezielles Risiko und sollten regelmäßig kontrolliert werden. Es wird derzeit empfohlen alle sechs Monate eine Ultraschalluntersuchung durchzuführen. Die häufigsten Ursachen für die Leberzirrhose und damit auch für den Leberkrebs in Österreich sind der chronische Alkoholmissbrauch und die chronische Hepatitis C, weiters die chronische Hepatitis B und andere Ursachen wie z.B. PBC, PSC, Hämochromatose.

Bereits die Leberzirrhose ist eine schwere Erkrankung, die in die Hände eines Spezialisten gehört, da sie je nach Stadium mit einer hohen Mortalität verbunden ist. Somit liegen bei der Entstehung eines Lebertumors in vielen Fällen zwei schwere Erkrankungen vor; entsprechend schwierig gestalten sich oft die Therapiemöglichkeiten. Heute wird für die Stadieneinteilung meistens die BCLC-Klassifikation verwendet, da diese sowohl die Lebererkrankung als auch die Tumorerkrankung berücksichtigt und gleichzeitig entsprechend dem Stadium eine Therapie vorschlägt. Kurative Verfahren sind die Lebertransplantation und die Tumorresektion (Operation). Allerdings gibt es einschränkend für beide Therapien strikte Richtlinien. Dementsprechend sind diese Verfahren nicht immer möglich.

Sollten diese beiden kurativen Möglichkeiten nicht möglich sein, gibt es lebensverlängernde Maßnahmen, wobei insbesondere bei kleinen Tumoren ohne Gefäßeinbruch oder Metastasen mit Radiofrequenzablation (RFA) oder Alkoholinstillation (PEI) sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Weiters steht die Chemoembolisation (TACE) und eine Form einer Chemotherapie mit Sorafenib zur Verfügung. Bei einer kleinen Gruppe von Patienten ist entweder aufgrund der fortgeschrittenen Lebererkrankung oder Tumorerkrankung nur mehr eine symptomatische Therapie möglich. Daher soll nochmal die Wichtigkeit von regelmäßigen Kontrollen bei Risikopatienten betont werden, um im Fall des Falles kleine Lebertumoren vorzufinden, die entsprechend gute Behandlungsoptionen bieten.

Gallensteine

Gut 10 Prozent der Frauen in Europa leiden an einer Gallensteinerkrankung. Bei Männern liegen die Zahlen niedriger. Zu den Risikogruppen gehören somit Frauen mit Übergewicht, in fortgeschrittenem Alter (40+), die Kinder haben. Auch rascher Gewichtsverlust (durch eine Diät) stellt einen Risikofaktor dar.

Zwei Drittel der Patienten mit Steinen in der Gallenblase (Cholezystolithiasis) ist beschwerdefrei oder klagt lediglich über geringe Beschwerden (z.B. Völlegfühl). Bei einem Drittel der Gallensteinträger kommt es allerdings im Laufe des Lebens zu einer manifesten Erkrankung: Gallekolik, akute Gallenblasenentzündung (Cholezystitis), chronische Gallenblasenentzündung (Cholezystitis); rutscht ein Stein aus der Gallenblase in den Gallengang kann das heftige Schmerzen verursachen und darüber hinaus auch für eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (biliäre Pankreatitis) oder eine Gallengangsentzündung (Cholangitits) verantwortlich sein. Für die Diagnostik werden das Labor sowie der Ultraschall und darüber hinaus ev. MRCP (eine spezielle Form der Magnetresonanztomographie) und Endosonographie herangezogen.

Findet sich ein Stein im Gallengang, kann dieser mittels ERCP entfernt werden. Vereinfacht dargestellt wird dabei ein spezielles Endoskop durch Speiseröhre und Magen bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Dort wird über die Mündungsstelle (Papilla major) der Gallengang sondiert; Steine können mittels Körbchen und Ballon entfernt werden.

Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Es wird eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung von einer chronischen unterschieden. Bei der akuten Form handelt es sich üblicherweise um ein einmaliges Ereignis, bei dem das Organ keinen dauerhaften Schaden nimmt. Im Gegensatz dazu gibt es bei der chronischen Form der Bauchspeichdrüsenentzündung irreversible Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse wie z.B. Engstellen im Gang der Bauchspeicheldrüse, Verkalkungen, (Pseudo-)Zystenbildungen und Steinbildungen.

Die beiden häufigsten Ursachen der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sind Steine in den Gallenwegen (sogenannte biliäre Pankreatitis) und die Alkohol-bedingte Form. Seltener sind medikamentös-toxische Formen, die Pankreatitis als Folge der ERCP (spezielle Untersuchungstechnik der Gallenwege oder des Bauchspeicheldrüsenganges (siehe Gallensteine), eine idiopathische Form (die Ursache ist unbekannt), hohe Blutfette (Hypertriglyzeridämie), Gangvarianten (Pankreas divisum), Infektionen (Viren), Autoimmunerkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Traumen, hereditäre Formen und noch weitere sehr seltene Ursachen. Die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ist häufig durch zu hohen Alkoholkonsum bedingt.

Der größere Teil der Bauchspeicheldrüsenentzündungen verläuft als sogenannte ödematöse Entzündung eher leicht, nur ein knappes Fünftel nimmt einen sehr schweren Verlauf (nekrotisierende Form).

Die Therapie besteht bei den milden Formen in vorübergehender Nahrungskarenz, Flüssigkeitssubstitution und symptomatischer Therapie (z.B. Therapie von Schmerzen,…). Die nekrotisierende Form der Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine schwere Erkrankung, die teilweise sogar den Aufenthalt auf einer Intensivstation erfordert. Dementsprechend komplex ist die Therapie. Um erneute Schübe bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung zu vermeiden, ist eine absolute Alkohol- und Nikotinkarenz erforderlich. Engstellen oder Steine im Gang der Bauchspeicheldrüse können im Rahmen einer ERCP behandelt werden (Stentimplantation, Extraktion von Steinen).